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Video-Plattform ORF-TVthek startet am 16. November

Am Donnerstag, dem 12. November 2009, präsentierten ORF-Onlinedirektor Thomas Prantner und Projektleiter Dr. Hubert Nowak in Wien die neue Video-Plattform ORF-TVthek. Die ORF-TVthek, ein Projekt der Direktion für Online und neue Medien, wird ab Montag, dem 16. November 2009, als Weiterentwicklung des bisherigen Streamingangebots alle On-Demand-Videos und Live-Streams des ORF zentral zusammenführen und kostenlos zur Verfügung stellen. Das Angebot wird auf mehr als 70 regelmäßig on demand angebotene ORF-TV-Sendungen sowie ca. 20 regelmäßige Live-Streams erweitert.

ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz: „Mit der ORF-TVthek setzt der ORF den nächsten wichtigen Schritt seiner Strategie um, dem Publikum öffentlich-rechtliche TV-Inhalte ergänzend zum linearen TV auch auf anderen medialen Plattformen zur Verfügung zu stellen. Der ORF bietet dem Publikum mit den mehr als 70 regelmäßig online abrufbaren Sendungen der ORF-TVthek einen entscheidenden kostenlosen und barrierefreien öffentlich-rechtlichen Mehrwert, und erfüllt damit die Erwartungen und Bedürfnisse der Zuschauerinnen und Zuschauer an das Internetangebot des ORF.“

ORF-Onlinedirektor Thomas Prantner: „Mit dem Launch des neuen Video-on-Demand-Angebots ORF-TVthek hat die Onlinedirektion eines ihrer ganz entscheidenden strategischen Ziele erreicht, nämlich ORF-Online zur modernen, multimedialen Plattform auszubauen. Wir müssen und wir werden diesen Weg konsequent weitergehen, alle Medien des ORF noch stärker als bisher miteinander zu verschränken und zu vernetzen. Dies ist ein wichtiges Asset zur Unterstützung von ORF-Sendungsmarken im Internet und leistet gleichzeitig einen Beitrag zur Sicherung der Marktführerschaft von ORF.at als Österreichs Online-Informationsmedium Nummer eins.“

Die wichtigsten Fakten zur ORF-TVthek

– Die neue Video-Plattform ist ab Montag, dem 16. November 2009, unter http://TVthek.ORF.at abrufbar.

– Mehr als 70 TV-Sendungen (statt bisher ca. 20) sind on demand verfügbar, das Angebot kann schrittweise erweitert werden. Sendungen werden derzeit als Streams und nicht zum Downloaden bereitgestellt.

– Der Fokus liegt auf öffentlich-rechtlichen Kernangeboten (Eigen- und Koproduktionen) wie Informations-, Magazin-, Regional-, Kultur-, Sport-, Service-, Religions-, Dokumentations- sowie Unterhaltungssendungen. Nicht angeboten werden Kauffilme und -serien.

– Die meisten Sendungen sind dem internationalen Standard gemäß sieben Tage online abrufbar („7-Days-Catch-Up“). Die einzige Ausnahme sind Video-On-Demand-Angebote von Premiumsportarten (Fußball, Formel 1, Skifahren), die der ORF, sofern Onlinerechte vorhanden sind, nur 24 Stunden nach der TV-Übertragung online anbieten darf.

– Regelmäßige Live-Streams von TV-Sendungen werden deutlich auf ca. 20 Sendungen erweitert. Zusätzlich werden anlassbezogen Übertragungen aus Politik, Kultur, Sport, Chronik und von Sonderevents präsentiert.

– Spezielle Themenschwerpunkte (aktuelle politische, gesellschaftliche, chronikale Themen) fassen Videos sendungsübergreifend zusammen.

– Die Angebote sind weltweit zugänglich – ein zusätzliches Service v. a. für ca. 500.000 Auslandsösterreicherinnen und -österreicher. Territoriale Einschränkungen (Geoprotection) gibt es nur, wenn die Rechtesituation dies erfordert.

– Die Plattform bietet bequeme Suchmöglichkeiten nach Sendung, Datum, Themen und Stichworten.

– Die Angebote werden so barrierefrei wie möglich zugänglich gemacht. Alle verfügbaren Transkripte von Sendungen oder Einzelbeiträgen werden abrufbar sein. Ferner werden Sendungs-Untertitel (soweit vorhanden) im Rahmen des Video-Players einblendbar sein. Eine Schrift-Vergrößerungsfunktion und hohe Kontraste bieten optimale Lesbarkeit.

– Eine konzernweite Streaming-Plattform ermöglicht eine signifikante Performancesteigerung auf bis zu ca. 30.000 gleichzeitige Video-Zugriffe.

– Die ORF-TVthek bietet eine, im Vergleich zum bisherigen Videoangebot des ORF im Internet, verbesserte Bildqualität an.

– Alle Angebote können sowohl über den Windows Media Player als auch über den neuen Microsoft-Silverlight-Player (Implementierung bis Jahresende 2009) genutzt werden. Der Abruf erfolgt mittels progressive Downloads. Die zusätzlichen Features des neuen Silverlight-Players ermöglichen u. a. eine optimale Integration von Sendungsuntertiteln. Weiters ist mit den beiden Playern die Kompatibilität zu allen Betriebssystemen gewährleistet.

Video on Demand erst in einigen Jahren lukrativ?

Mit „Fernsehen auf Bestellung“ lässt sich in Deutschland erst in einigen Jahren Geld verdienen. Das war das Fazit einer Gesprächsrunde von Video on Demand-Anbietern beim Medientreffpunkt Mitteldeutschland.

Christian Senft, von der ProSiebenSat.1-Gruppe sagte, die größten Probleme für ein schnelles Wachstum von Video on Demand seien die mangelnde Zahlbereitschaft von Internetnutzern, für die Werbekunden zu wenig Nutzer und relativ hohe Verbreitungskosten. Zwar sei der Markt in letzter Zeit gewachsen, aber Gewinne könne man nur bei einem Massenmarkt erwirtschaften.

Einen anderen Weg beschrieb Leander Carell vom kleinen Unternehmen Nowtilus. Seine Firma könne nicht mit den Großen der Branche konkurrieren und konzentriere sich deshalb auf kleine, spezielle Zielgruppen. Die seien eher bereit, für Videoangebote zu zahlen, als das Massenpublikum. Carell sagte, die Zeit sei noch nicht reif, für die massenhafte Nutzung von Video on Demand, da die Zielgruppe noch sehr jung sei und erst in das neue Marktsegment hineinwachsen müsse.

Heftigen Widerspruch erntete er dabei von Thomas Weymar von der Firma Telepool. Weymar sagte, gerade bei einer immer älter werdenden Bevölkerung, die immer weniger Geld zur Verfügung habe, sei ein Pioniermedium wie Video on Demand sehr schwer zu etablieren. Video on Demand werde noch lange brauchen, bis es Gewinne abwerfe. Die Verantwortlichen sollten nicht so tun, als wäre in naher Zukunft ein profitabler Betrieb möglich. Ein weiteres Problem bei Video on Demand sieht Weymar im Erfordernis, sich ein Angebot auswählen zu müssen. „Viele Leute sind einfach zu bequem, sich selbst etwas auszuwählen, wenn sie den Fernseher anmachen und sich berieseln lassen können“.

Gerade die Auswahl sei ja der Vorteil von Video on Demand, widersprach ihm Christian Senft. Ein weiterer Vorteil sei die Mobilität von Video on Demand, ergänzte Dr. Robert Lackner von der Bavaria Film. Wenn er heute durch ein Zugabteil gehe und die vielen Laptops sehe, begreife er das Potenzial, das Video on Demand in der Zukunft habe. Für den Heimgebrauch sei die größte Herausforderung, den Sprung vom Internet-PC zum Fernseher technisch zu bewältigen. Laut Matthias Schwankl von Eutelsat KabelKiosk ist dieses Problem lösbar. In wenigen Jahren seien genügend Endgeräte für Video verfügbar, sodass ein profitables Geschäft realistisch erscheine.